Logo Ewa Teilmans Regie
 

Wassa Schelesnowa

von Maxim Gorki
Premiere 08. Mai 2016, Theater Aachen


Im Hause Schelesnow spitzen sich die Dinge zu: Das einst erfolgreiche Familienunternehmen, eine Torf- und Ziegelfabrik, schreibt auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage rote Zahlen. Wassa Schelesnowa, die die Firmengeschäfte nun, angesichts ihres im Sterben liegenden Mannes, übernommen hat, sieht sich gezwungen, durchzugreifen, um zu retten, was noch zu retten ist – für ihre Kinder. Doch die sind nicht interessiert; weder ihr Sohn Pawel, noch sein Bruder Semjon. Hin- und hergerissen zwischen mütterlicher Fürsorge und unbeugsamer Härte versucht Wassa, ihre Söhne in Schach zu halten und setzt auf ihre Tochter Anna und ihre Schwiegertochter Ljudmila. Als Wassas Schwager Prochor droht, seinen Anteil aus der Firma zu ziehen, muss Wassa dieser Gefahr begegnen, koste es, was es wolle. Es ist eine schlechte Zeit für Gefühle, und Wassas Geschichte einer Emanzipation riskiert, in Kälte und Fühllosigkeit zu führen.

Maxim Gorkis 1910 entstandene Fassung von »Wassa Schelesnowa« spielt in einer Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs, der politischen Unsicherheit und der sich immer weiter auflösenden gesellschaftlichen Strukturen und zeigt damit Phänomene auf, die uns heute, 2016, nur
zu bekannt vorkommen: Schonungslos rollt Gorki auf, wie die Familie als Schutzhülle und als Garant für Zusammenhalt im Angesicht des finanziellen Ruins hoffnungslos versagt und sich zur Keimzelle von Unfreiheit, Abhängigkeit und Zwang entwickelt – wo sich doch eigentlich alle nur nach Liebe sehnen.
 
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