Logo Ewa Teilmans Regie
 

Die Räuber

von Friedrich Schiller
Theater Aachen, Premiere März 2018
Schillers Sturm und Drang-Drama ist die spannende Geschichte zweier gegensätzlicher Brüder, von denen der eine, Franz, sich mit kaltem Intellekt zum Maß aller Dinge erklärt und damit radikalindividualistisch die Gesetze ignoriert , und der andere, Karl, diese auf Grund einer persönlichen Kränkung, nicht etwa aus politischem Unbehagen, bricht.
Aus dem leichtlebigen Studenten Karl wird der Hauptmann einer Räuberbande, weil er, durch eine Intrige des Bruders Franz vom gemeinsamen Vater verstoßen wird. Der leidenschaftliche Karl versieht sich mit einer Art Robin Hood-Ideologie als moralische Absolution für Morden, Brennen und In die Luftjagen ahnungsloser Zeitgenossen.
Ein konkretes politisches Ziel hat dieser Zusammenschluss von Aufständischen nicht, aus diffusem Unbehagen wächst diese pseudopolitische Bewegung, ohne Ideen für eine bessere Welt. Es wird alles zerschlagen, weil Werte wie Familie, Religion oder der eigene Platz in der Gesellschaft verloren gegangen sind, man weiß aber nichts Neues darauf aufzubauen. Das Motiv Freiheit wird ratlos und trunken skandiert, die junge Generation der Söhne und Töchter kann es, außer mit einer hilflosen, diffusen Sehnsucht, mit nichts zu füllen. Das Schloss brennt, aber was dann?
Franz will Karls Macht, Geld und seine Freundin Amalia. Auch die familiäre Tragödie ist somit unausweichlich. Das Jugenddrama des damals erst 22-jährigen Schiller ist im Hinblick auf die heutigen jugendlichen Radikalisierungen beunruhigend aktuell.

 
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